Was bedeutet Mulchen?

 

Mulchen bedeutet Beetflächen, auf denen kein Bewuchs vorhanden ist bzw. auf denen die nackte Erde zu sehen ist, mit einem Material zu bedecken. Dieses Material kann organisch oder auch mineralisch sein. Die verschiedenen Materialien stelle ich weiter unten im Einzelnen noch vor. Je nachdem, um was für ein Beet es sich handelt, empfehlen sich unterschiedliche Materialien.

Definition Mulchen nach Wikipedia

Als Mulchen oder Schlegeln wird in Gartenbau und Landwirtschaft das klein- oder großflächige Bedecken des Bodens mit unverrotteten organischen Materialien bezeichnet. Quelle: Wikipedia


Die Beet mulchen - Das sind die Vorteile

Das Abdecken freier Bodenflächen hat mehrere Vorteile.

  1. Weniger Unkraut – Durch das Abdecken der Bodenfläche bekommen die Unkrautsamen im Boden weniger Licht und werden somit am Keimen gehindert.
  2. Boden trocknet weniger aus – Durch die Abdeckung wird die Feuchtigkeit im Boden gehalten und man braucht weniger zu gießen
  3. Boden bleibt fein krümelig – Die gehaltene Feuchtigkeit in Kombination mit der Mulchschicht, die Nahrung für Bodenlebewesen und Mikroorganismen bietet, sorgt für einen gesunden, lockeren und lebendigen Boden.
  4. Bodenerosion und Verschlämmung der Oberfläche werden verhindert – Boden, der ungeschützt den Elementen ausgeliefert ist, verschlämmt bzw. verkrustet an der Oberfläche. Die verkrustete Oberfläche verhindert, dass der Boden Wasser aufnehmen kann. Es fließt entweder ab oder steht auf der Oberfläche.
Mulchen im Garten

Mulchen mit Material aus dem eigenen Garten

Das Mulchmaterial aus dem eigenen Garten hat gegenüber den gekauften Materialien den Vorteil, dass es nichts kostet. Außerdem hat man einen geschlossenen Kreislauf im Garten, der dann den natürlichen Gegebenheiten entspricht und von dem man weiß, dass er nicht mit unbekannten Stoffen belastet.


Rasenschnitt zum Mulchen verwenden

Rasenschnitt ist ein Mulchmaterial mit Vor- und Nachteilen. Er steht regelmäßig über die Saison immer wieder zur Verfügung. Er verrottet relativ schnell und sorgt damit für einen Nachschub an Humus im Boden.

Wichtig ist nur Rasenschnitt zum Mulchen zu verwenden, in dem keine Samen enthalten sind. Je höher der Rasen, desto eher haben sich bei manchen Unkräutern schon Samen gebildet. Ein Rasen, der alle 7-10 Tage gemäht wird, hat aller Wahrscheinlichkeit nach keine bis ganz wenige Samenstände.

Rasenschnitt sollte im Idealfall ein paar Tage antrocknen, bevor man ihn als Mulch auf die Beete ausbringt.

Ich habe dafür in meinem Garten eine Fläche reserviert, auf der ich ihn ein bisschen ausbreite und immer mal mit der Mistforke durch lockere. Ich lasse ihn je nach Witterung ca. 1 Woche liegen, bevor ich ihn ausbringe.

Schichtdicke bei Rasenmulch

Meiner Erfahrung nach ist eine Schichtstärke von ca. 4-5 cm empfehlenswert. Bringt man zu viel Grasschnitt aus, besteht bei feuchter Witterung die Gefahr, dass in der Schicht eine anaerobe Verrottung einsetzt, was so viel heißt, wie es schimmelt und bringt dann Schimmelpilze in den Boden, die man nicht haben möchte.

Wenn man Rasenschnitt im Frühjahr zum Mulchen nutzt, muss man im Spätsommer noch mal nachlegen. Bis dahin ist bereits einiges verrottet.

Beetformen für die Rasenmulch geeignet ist

Rasenmulch verwende ich gerne im Hoch-, Rahmen- oder Bodenbeet zwischen den Gemüsekulturen. Unter Hecken oder Gehölzstreifen kann man ihn auch gut einsetzen. In den Staudenbeeten finde ich ihn unattraktiv.


Laub als Mulchmaterial

Laub hat je nach Baum unterschiedliche Inhaltsstoffe, die dann über den Verrottungsprozess in den Boden gelangen.

Eichen enthalten viel Gerbsäure, die beim Verrotten freigesetzt wird und damit den pH-Wert des Bodens heruntersetzt, was ideal ist für Moorbeetpflanzen wie Rhododendren, Lavendelheide usw.

Laub sollte im besten Fall geschreddert werden, bevor es als Mulchschicht ausgebracht wird. Ich mache das mit dem Rasenmäher. Je nach Länge des Rasens kann dann natürlich ein bisschen Grasschnitt enthalten sein, das macht aber gar nichts. Im Gegenteil, die Mischung aus unterschiedlich schnell verrottenden Materialien sind für den Boden gut. Das Gras bildet schnell neuen Humus, während die Blätter langfristiger den Boden bedecken.

Schichtdicke von Laub

Mit Laub bin ich großzügiger als mit Rasenschnitt. 10 cm können meiner Erfahrung nach gut ausgebracht werden.

Beetformen für die Laubmulch geeignet ist

Laubmulch kann sowohl in Gemüsebeete als auch unter Hecken und Gehölzen ausgebracht werden. Den Winter über kann er auch in Staudenbeeten seinen Platz finden.

Mulchmaterial das gekauft werden muss


Stroh zum Mulchen verwenden

Stroh kann man beim Bauern oder im Tierfutterhandel kaufen. Die von früher bekannten Ballen muss man tatsächlich suchen. Heute wird ja mit den großen Rundballen gearbeitet.

Stroh ist gut zum Mulchen geeignet, weil es eine Hohlstruktur hat, durch die es isolierende Eigenschaften mitbringt. Ein weiterer Vorteil von Stroh ist, dass es relativ langsam rottet.

Nachteilig ist, dass im Stroh manchmal noch Weizenähren enthalten sind, die im Beet dann auflaufen. Bei mir war das aber nur in sehr geringem Maße der Fall.

Ein weiterer Nachteil ist, dass Stroh für die Rotte dem Bodenstickstoff entzieht, den sie in Form von Dünger dem Boden wieder zuführen müssen.

Stroh gibt es mittlerweile auch in Form von Pellets zu kaufen. Wie die sich im Beet verhalten, kann ich nicht sagen, da ich es nicht ausprobiert habe.

Im Internet habe ich noch ein Produkt entdeckt: Bihuterm Bihuterm-Hersteller

. Das ist gehäckseltes Stroh, das mit Melasse und Phosphor versetzt ist.

Schichtdicke Strohmulch

Strohmulch bringe ich in einer Schichtdicke von ca. 10 cm aus.

Beetformen für die Strohmulch geeignet ist

Am bekanntesten ist das Mulchen mit Stroh bei Erdbeerbeeten. Ich persönlich ziehe meine Kürbisse auch gerne auf Stroh. Dafür decke ich eine ca. 1,5 m² große Fläche mit Stroh ab, mache in der Mitte ein Loch und setze die vorgezogene Kürbispflanze hinein. Gut angießen und wachsen lassen. Wichtig: 15 cm Schichtdicke.

Ich verwende in meinen Hochbeeten für den Winter gerne Stroh als Mulch, das im Gegensatz zu Rasenschnitt nicht matscht, wenn es viel regnet.

Mulchen mit Stroh


Rindenmulch

Rindenmulch ist geschredderte Baumrinde. Es gibt ihn in unterschiedlich großen Stücken.

Je gröber die Rinde, umso langsamer verrottet sie. Ich persönlich mag in meinen Staudenbeeten nur die feine Körnung, die grobe gefällt mir optisch nicht.

In der Regel wird die Rinde von Pinien als Mulch angeboten, sie unterdrückt den Unkrautwuchs besonders gut.

Rindenmulch verbraucht wie auch Stroh bei der Zersetzung Stickstoff aus dem Boden. Man sollte, bevor man den Mulch ausbringt, die Beete mit organischem Stickstoff (Hornspäne) versorgen.

Schichtdicke Rindenmulch

Meine Empfehlung: ca. 5-8 cm dick sollte man die Rinde auftragen. Je weniger man aufbringt, umso schneller muss man nachfüllen.

Beetformen für die Rindenmulch geeignet ist

Rindenmulch bietet sich aufgrund seiner Struktur und seiner braunen Farbe für die Abdeckung von Staudenbeeten an. Er kann gut auch unter Hecken und Gehölze verteilt werden.

Mulchmaterial Rindenmulch


Mulchen mit Hackschnitzeln

Hackschnitzel sind geschreddertes Holz, das je nach Schredder gröber oder feiner ausfällt. Im Gegensatz zu Rindenmulch ist er sehr hell und sticht deutlich ins Auge.

Schichtdicke von Hackschnitzel

Meine Empfehlung: ca. 5-8 cm dick auftragen.

Beetformen für die Hackschnitzel geeignet sind

Aufgrund der groben Struktur und der hellen Farbe verwende ich Hackschnitzel nur unter Hecken und Gehölzstreifen. Wen diese beiden Aspekte nicht stören, kann sie natürlich auch in seinen Staudenbeeten unterbringen.

Mulchen mit Hackschnitzeln


Seegras als Mulchmaterial

Seegras ist ein noch unbekanntes, aber sehr gutes Mulchmaterial. Ich habe mir kürzlich von einem Tag an der Ostsee einen Sack voll mitgebracht und werde jetzt meine eigenen Erfahrungen damit machen.

Bisher habe ich nur davon gelesen und fand, dass es sich spannend anhört.

Seegras verrottet nur sehr langsam (5-10 Jahre). Es hält die Feuchtigkeit, lockert auf und verbessert die Bodenhygiene. Algen, vor allem die am Seegras anhaftenden Grünalgen, verrotten schnell und düngen dabei den Boden mit allen guten Stoffen. Quelle: Seegras kaufen

Mulchen mit Seegras

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Gehäckseltes Chinaschilf zum Mulchen nutzen

Auch dieses Material habe ich noch nicht ausprobiert. Dieser Häcksel wird aus dem Riesenchinaschilf Miscanthus giganteus gewonnen. Es ist ein mehrjähriges Gras, dessen Halme im Herbst kurz über dem Boden geschnitten und dann geschreddert werden. Im Gegensatz zu Rindenmulch ist es deutlich nachhaltiger, weil es jedes Jahr beerntet werden kann.

Das Häckselgut ist recht scharfkantig, soll den Schnecken nicht behagen. Außerdem ist es pH-neutral und entzieht dem Boden für die Verrottung keinen Stickstoff.

Zu beachten ist, dass das Material nach dem Ausbringen gut gewässert werden sollte, damit es nicht so windanfällig ist.

Schichtdicke Chinaschilfmulch

Empfohlen wird eine Schichtdicke von 4 bis 5 cm.

Beetformen für die Chinaschilfmulch geeignet ist

Der Mulch aus Chinaschilf kann für alle Beetformen verwendet werden. Egal, ob Hoch- oder Rahmenbeet, ob Staudenbeet oder Gehölzpflanzung. Chinaschilf sieht auf allen Flächen gut aus.


Lavamulch als Mulchmaterial

Lavamulch ist ein mineralisches Mulchmaterial, das sich im Gegensatz zu den organischen Materialien nicht zersetzt. D.h. die düngende und bodenverbessernde Wirkung fällt weg. Dafür muss man nicht immer wieder für Nachschub sorgen, damit ist Lavamulch auf lange Sicht recht günstig.

Lavamulch kann Wasser sehr gut speichern und hilft damit, Wasser zu sparen.

Schichtdicke Lavamulch

Den Lavamulch sollte man 3-5 cm dick ausbringen.

Beetformen für die Lavamulch geeignet ist

Lavamulch eignet sich für den gesamten Ziergartenbereich. Im Gemüsebeet ist er nicht so gut geeignet, da hier immer wieder Bodenbewegungen stattfinden und damit der Mulch in den Boden eingearbeitet wird.


Giersch und Brennesseln als Mulchmaterial

Ich habe in den letzten Jahren mit Giersch und Brennnesseln als Mulch experimentiert. Die Ergebnisse waren gut.

Wie in vielen Gärten habe auch ich meine Ecken, in denen der Giersch und die Brennnesseln wuchern. Beim Giersch habe ich mir angewöhnt, ihn einfach abzurupfen, solange er noch nicht blüht; das Gleiche gilt für Brennnesseln.

Als ich irgendwann einfach nicht mehr wusste, wohin mit der ganzen Blattmasse, habe ich sie auf meinen Beeten als Mulch ausgelegt. Das hat super funktioniert. Bei Trockenheit werden die Blätter welk und bilden eine geschlossene Fläche auf dem Boden.

Bei Regen matschen sie nicht, wie Rasenschnitt das tut.

Schichtdicke Unkrautmulch

Bei den Blättern habe ich so viele übereinander gelegt, bis kein Boden mehr zu sehen war.

Beetformen für die Form von Mulch geeignet ist

Bei mir sind das hauptsächlich die Gemüseanbauflächen und Zierbeete, die man nicht direkt sieht. Sprich Bereich im Hintergrund.

Mulchen mit Brennesseln

Résumé

Ich habe jetzt die verschiedenen Mulchmaterialien mit ihren verschiedenen Aspekten vorgestellt. Es gibt, wie ihr sicher festgestellt habt, nicht das eine super Mulchmaterial. Man muss immer individuell und situationsabhängig entscheiden, was im konkreten Fall am besten passt.

Ich persönlich bevorzuge Material, das aus meinem eigenen Garten kommt, damit entstehen keine Frachtkosten oder Umweltbelastungen und man schafft im eigenen Garten einen geschlossenen Kreislauf. In Zeiten, in denen es unserer Umwelt immer schlechter geht, ist das für mich ein gewichtiges Argument.