Immer wieder taucht bei Vorträgen und in Gartentherapieseminaren die Frage auf, was einen Therapiegarten ausmacht und wofür man ihn konkret nutzen kann.
Aus diesem Grund habe ich eine kurze Zusammenfassung dazu geschrieben.

Definition Therapiegarten

Ein Therapiegarten ist eine Anlage im Freien, die Raum und Ausstattung für Gartentherapien und andere Aktivitäten mit Pflanzen sowie für Therapieformen ohne direkten Bezug zu Pflanzen bietet. (Karn/Schneitet-Ullmann)

Ballwurfwand im Therapiegarten

Welche Therapieformen können im Therapiegarten durchgeführt werden?


• Physiotherapie
• Psychotherapie
• Ergotherapie
• Gartentherapie

Im Bereich der Geriatrie sind es spezielle Therapieformen, die im Garten besonders gut durchgeführt werden können

• Sturzprophylaxe
• Pneumonieprophylaxe
• Thromboseprophylaxe
• Kontrakturprophylaxe
• Gangschule

Wo können Therapiegärten angelegt werden?

• Rehakliniken: Krebs, Phsycho, Geriatrie, Herz-/ Kreislauf, Orthopädie, Burn Out
• Schulen
• Strafvollzug
• Behinderteneinrichtungen
• öffentliche Grünanlagen
• Seniorenheime
• Firmen (Gesundheitsmanagement/ Burn Out-Prophylaxe)

Was macht einen Therapiegarten aus?

Es gibt nicht den Therapiegarten. Je nach dem welche therapeutischen Ziele es gibt und mit welcher Klientel im Garten gearbeitet werden soll, gibt es völlig unterschiedliche Anforderungen an die Gestaltung.

Arbeitet man mit Depressiven Menschen liegt der Focus auf positiven, aufbauenden Erlebnissen. Wird mit Kindern in der Schule gearbeitet, geht es um eine andere Art der Wissensvermittlung und darum einen Raum zu bieten in dem man sich ausleben kann.

Für die Gestaltung eines Therapiegartens muss man sich erstmal darüber im klaren sein welchem Zweck er dienen soll. Was will man in dem Garten machen und mit welcher Klientel soll gearbeitet werden.

• Eine Pflanzenauswahl, die speziell auf die sinnliche Wahrnehmung ausgerichtet ist. (Farben, Blatt- & Blütenformen, Blütenreihenfolge)
• Pflanzenauswahl nach möglicher, gartentherapeutischer Nutzung (essbare Pflanzen wie Obst, Gemüse oder Wildkräuter, Teepflanzen, Pflanzen die sich floristisch verarbeiten lassen)
• Gestaltungselemente, die für ein gezieltes Mobilitätstraining genutzt werden ( Fußtastpfad, Trampolin, Stufenanlage)
• Wege und Plätze sind 100% barrierefrei
• Hochbeete, Gewächshaus
• Unterschiedlich gestaltete Ruhebereiche (Einzelpersonen, kl. bis große Gruppen)