Pflanzenjauche
In diesem Artikel erfährst du wie du eine Pflanzenjauche selber herstellen kannst und welche Pflanzen sich dafür anbieten
Pflanzenjauche & Brühe
Pflanzenjauchen und Brühen sind eine umweltschonende und kostengünstige Möglichkeit das Wachstum zu unterstützen und die Ausbreitung von Schädlingen im Garten im Rahmen zu halten.
Grundsätzlich sind die Jauchen zur Düngung und die Brühen für den Pflanzenschutz einzusetzen.
Pflanzenjauche
Eine Jauche ist eine Flüssigkeit in der Pflanzenteile vergoren werden. D.h. die Pflanzenteile lösen sich auf und ihre Inhaltsstoffe gehen in das Wasser über, in dem sie vergoren werden.
Brühe
Eine Brühe kann ein Tee oder ein Kaltauszug sein.
Für einen Tee werden Pflanzenteile entweder mit heißem Wasser übergossen oder gekocht und geben dabei Teile ihrer Inahltsstoffe an das Wasser ab.
Für den Kaltauszug werden Pflanzenteile mit kaltem Wasser übergossen und über 8-10 Stunden stehen gelassen, bevor sie abgesiebt werden.
So stellt ihr Pflanzenjauchen her
Das braucht ihr
- Eimer nicht aus Metall
- Passendes Gitter oder Tuch um den Eimer abzudecken
- Handschuhe
- Schere
- Holzstab zum Umrühren
- Alte Küchensieb zum abseihen
- Pflanzenmaterial
- Gesteinsmehl
So geht es
Schneidet euer Pflanzenmaterial klein. Je mehr Oberfläche vorhanden ist, umso schneller geht die Vergärung.
Wichtig ist es darauf zu achten, dass keine Samen zum Beispiel von der Brennessel in das Wasser kommen. Sie werden durch die Gärung nicht zerstört und bleiben keimfähig.
Das kleingeschnittene Pflanzenmaterial wird in den Eimer gegeben und mit Wasser aufgegossen. Ihr solltet soviel Wasser angießen, dass die Pflanzenteile gut mit Wasser bedeckt sind. Bei den einzelnen Pflanzen habe ich Mengenangaben vermerkt, die ihr als Richtschnur verwenden könnt. Diejenigen die in der Stadt wohnen und sich Sorgen machen, dass sie kein passendes Pflanzenmaterial finden kann ich beruhigen, ihr könnt auch mit getrockneten Kräutern aus zum Beispiel der Apotheke arbeiten.
Ist euer Gefäß befüllt stellt es an einen abseitsgelegen Platz in halbschattiger Lage. Hier kann dann der Gärungsprozess einsetzen ohne das der Geruch euch stört. Einmal am Tag solltet ihr die Mischung mit einem Holzstab gut durchrühren und so dann und wann etwas Gesteinsmehl auf die Oberfläche streuen, damit lässt sich der feine Landduft ein wenig eindämmen. Zum Schutz vor Unfällen mit Kleinlebewesen sollte ihr den Eimer mit einem dünnen Tuch abdecken, dann kann niemand in den Eimer fallen und ertrinken.
Beinwell
Beinwell wird gerne verjaucht. Er enthält viel Eiweiß und liefert damit Stickstoff. Ein weiterer Bestandteil ist Kali ein ebenfalls für die Düngung wichtiger Stoff.
Pflanzenjauche vom Beinwell
1Kg Blätter und Stengel auf 10 l Wasser.
Verdünnung: 1:10 Mit Wasser.
Als Düngung wird die verdünnte Jauche in den Wurzelbereich gegossen. Als Pflanzenstärkungsmittel kann sie auf die Blätter gesprüht werden. Dafür sollte die Jauche im Verhältniss 1:20 verdünnt werden.
Brennessel
Brennesselbrühe
1 Kg frische odern 100g getrocknete Brennesseln in 10 l Wasser ansetzen und 12 Stunden ziehen lassen. Dann abseihen und unverdünnt spritzen
Brennesselbrühe oder noch in der Gärung befindliche Jauche wirkt insektizid gegen beißende und saugende Insekten, wie zum Beispiel Läuse und Milben.
Pflanzenjauche von der Brennessel
Brennesseljauche ist ein guter Stickstoffdünger und stärkt die Pflanzen nachhaltig.
1 kg frisches Kraut oder 150-200g getrocknete Brennesseln auf 10 L Wasser
Wenn ihr die Jauche im Verhältniss 1:20 verdünnt, könnt ihr sie zum Angießen von Setzlingen benutzen und ihnen damit einen guten Start im Beet ermöglichen.
Schachtelhalm
Schachtelhalmbrühe ist insektizid (beißende & saugende Insekten) und fungizid.
Das spezielle am Ackerschachtelhalm sind die zahlreichen Mineralien, die in der Pflanze enthalten sind. Besonders wertvoll ist aber die darin enthaltene Kieselsäure. Im August ist der Gehalt an Kieselsäure am höchsten.
Die Kieselsäure bewirkt eine Festigung der Zellen an der Blattoberfläche. Dadurch wird eine Keimung der Pilzsporen gehemmt und ein Eindringen in die Blattoberfläche vermieden.
Den beißenden und saugenden Insekten wird durch einen erhöhten Wiederstand in der Blattoberfläche der Genuss verleidet.
Schachtelhalmbrühe
1-1,5 Kg frisches Kraut oder 150-200g getrockneten Schachtelhalm auf 10 L Wasser.
Am besten lässt man die Mischung einen Tag stehen bevor man sie ca. ½ Stunde kocht. Wenn die Brühe von braun zu rot ihre Farbe wechselt, ist sie fertig.
Für die Anwendung wird die Brühe 1:5 mit Wasser verdünnt.
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