Laub kompostiren

Laub kompostieren

Eine nachhaltig, ökologische Verwendungsmöglichkeit

Es ist Herbst und wie jedes Jahr im Oktober fallen die Blätter von den Bäumen und geben dem Rasen ein neues Outfit.

In der Regel hast du bisher jedes Jahr dein Laub in Säcken an die Straße gestellt oder es auf dem Recyclinghof abgegeben. Die grüne Tonne reicht für den überwiegenden Teil der Gärten zur Entsorgung einfach nicht aus.

Du hast dich vielleicht gefragt, welche nachhaltigen Alternativen es geben mag und bist dabei auf das Kompostieren von Laub gestoßen. Aus deinem Laub könntest du also Gärtnergold machen, deinen eigenen Kompost, mit dem du deine Blumentöpfe füllen und deine Gemüsebeete füttern kannst.

Für viele Gartenbesitzer kommt Kompost für die Resteverwertung aus der Küche nicht infrage, weil sie hygienische Bedenken haben. Beim Laub fällt dieses Argument weg. Und die Aspekte der Nachhaltigkeit tragen dazu bei, diese Methode auszuprobieren.

Was du dafür wissen musst und wie du am besten vorgehen solltest, wenn du dieses Jahr dein Laub kompostieren möchtest, erfährst du in diesem Artikel.

Geld und Benzin sparen, nicht nur dir auch der Natur zur Liebe

Welche Vorteile hast du davon Laub zu kompostieren?

Wenn du zu denjenigen gehörst, die bisher ihr Laub in Säcken entsorgt haben, entfallen die Beschaffungskosten. Bisher wurden überwiegend Plastiksäcke für die Entsorgung verwendet, für deren Herstellung und Entsorgung Energie verbraucht wird. Auch der Transport der Säcke zum Recyclinghof verbraucht Energie, das heißt, dass du mit dem Verzicht auf Plastiksäcke einen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften leistest.

Ein weiterer Vorteil ist, dass du eigenen Kompost gewinnst, den du für das Pflanzen von Sommerblumen, Stauden oder auch im Gemüsebeet gebrauchen kannst. Auch weißt du genau, was in deinem Kompost drin ist, was bei gekauftem Humus oder Pflanzenerde aus dem Bau- oder Gartenfachmarkt nicht der Fall ist.

Mit der Herstellung von Kompost aus Laub entsteht in deinem Garten eine Kreislaufwirtschaft. Das, was in deinem Garten wächst, verbleibt vor Ort und wird weiterverwendet – super. Dein eigenes Gärtnergold! Ist das nicht ein tolles Gefühl?

Wenn du das Laub im Haufen oder auch in einem Kompostgestell, das nicht rundherum geschlossen ist, kompostierst, hast du den Igeln in deinem Garten eine Möglichkeit für einen gemütlichen Unterschlupf geschaffen. Es gibt neben den Igeln noch eine Menge andere Gartenbewohner, die deine Laubhaufen gerne nutzen werden. In den meisten Gärten gibt es im Winter zu wenig Rückzugsmöglichkeiten für Insekten und Amphibien, und so trägst du mit deinem Laubkompost zum Überleben der wilden Tiere im Garten bei.

Laub mit dem Rasenäher aufsammeln

Auf diese 3 Dinge solltest du achten,damit aus deinem Laub Gärtnergold wird

  1. Mähe in der Zeit, in der das Laub fällt, regelmäßig deinen Rasen. Mit dem Mäher zerkleinerst du das Laub und nimmst einen Teil Gras mit auf (so du mit Fangkorb mähst). Zum einen bringt der Grasanteil Stickstoff in die Mischung ein und zu anderen ist es für die Mikroorganismen viel einfacher, die Zersetzung in Gang zu setzen, wenn das Material bereits zerkleinert ist.
  2. Schichte das Laub, das du kompostieren möchtest, immer lagenweise auf und gebe zwischen die einzelnen Schichten angerotteten oder reifen Kompost. Alternativ kannst du auch Kompostbeschleuniger verwenden.
  3. Hast du dünne Äste oder Zweige, kannst du diese beim Aufschichten dazwischen geben, sie sorgen dafür, dass Sauerstoff ins Innere der Laubmasse gelangt und eine gesunde Rotte stattfindet.
Drei Wege Laub zu kompostieren

Laub im alten Kartoffelsack kompostieren

Die Kartoffelsäcke eignen sich gut zum Kompostieren, weil sie luftdurchlässig sind. Plastiksäcke solltest du aus diesem Grund keinesfalls verwenden.

Kartoffelsäcke gibt es aus Jute und aus Kunststoff. Beide kannst du verwenden. Sie eigenen sich so gut weil, sie aus Maschengewebe bestehen und damit Luft, Wasser, Regenwürmer und andere Mikroorganismen in das Laub gelangen können.

Das Kompostieren im Sack bietet dir räumliche Flexibilität. Die Säcke kannst du an einen für dich passenden Ort stellen und sie dort dem Gang der Dinge überlassen.

Achte darauf, die Blätter nicht zu stark zusammenzupressen, dann bildet sich schnell Schimmel. Wie oben beschrieben, ist es bei allen drei Möglichkeiten empfehlenswert, die Blätter lagenweise einzufüllen und als Zwischenschicht Kompost oder Kompostbeschleuniger zu verwenden.

Laub mit dem Rasenäher aufsammeln

Der lose aufgeschichtete Laubkompost

Bei dieser Variante suchst du dir einen passenden Platz, auf dem das Laub längere Zeit liegen kann, ohne dich zu stören.

Du kannst das gesammelte Laub einfach auf diesem Platz ausschütten und zu einem Haufen aufbauen. Denk auch hier daran, Zwischenschichten einzubauen. Damit dir das Laub nicht davon fliegt, kannst du den Haufen mit einer leichten Kompostschicht und/oder einem Netz abdecken, das du an den Rändern mit Holzbalken oder Steinen beschwerst.

Du kannst dein Laub einfach zu einem Haufen aufschichten, wenn du es kompostieren möchtest

Laub im Komposter kompostieren

Komposter gibt es in vielerlei Gestalt. Ich persönlich bevorzuge die Kompostgestelle aus Metall. Sie sind am langlebigsten und können ohne Probleme auch nach Jahren abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden.

Sie werden nach dem gleichen Prinzip wie der freie Haufen aufgesetzt.

Laub im Komposter kompostieren

Diese Laubsorten brauchen lange zum Verrotten

Sie haben einen sehr hohen Anteil an Gerbsäure. Diese wirkt keimhemmend und verlangsamt damit die mikrobielle Zersetzung des Laubs. Du solltest sie nur in geringen Mengen in einem Laubkompost verwenden. Du kannst sie natürlich in einem eigenen Kompost ansetzen und entsprechend lange warten, bis sie durchkompostiert sind.

Ein Tipp um die Verrottung zu beschleunigen ist, Holzasche einzumischen. Sie ist alkalisch und neutralisiert die Säure, sodass die Blätter schneller verrotten.

  • Eiche
  • Rosskastanie
  • Walnuss
  • Platane
  • Pappel
  • Ginkgo
Laubsorten mit hohem Gerbsäureanteil verrotten langsam

Darum solltest du das Laub nicht auf dem Rasen liegen lassen

In den meisten Gärten fällt ein Großteil des Laubs auf den Rasen. Je nach Größe und Menge der vorhandenen Bäume ist die Laubschicht unterschiedlich dick. Ein paar Blätter tun dem Rasen nichts und ich empfehle eine leichte Laubschicht liegenzulassen. Die Regenwürmer wollen ja schließlich auch was zu futtern haben. Sie tragen mit ihren Gängen zur Durchlüftung des Bodens bei und ihr Kot, der durch die gefressenen Blätter entsteht, liefert wertvollen Humus, der dem Boden ganz ohne unser Zutun zur Verfügung steht. So nehmen die Bodenlebewesen uns Kosten und Arbeit ab.

Ist die Laubschicht auf dem Rasen zu dick, wirkt er wie Mulch und sorgt dafür, dass der Rasen darunter kaputtgeht. Zunächst werden die Halme gelb und dann sterben die Halme ab.

Falls du mal eine dicke Schicht liegen lässt und dir genau das passiert, kann ich dich beruhigen. Die Wurzeln im Boden sind bis zum Frühjahr noch nicht tot, sie treiben wieder aus, sobald sie Licht und Luft bekommen.

Ich habe einen Video über die Rasenpfege im Herbst gemacht

Regenwürmer sind kleine Helfer beim Kompostieren von Laub

Wo kannst du das Laub den Winter über liegen lassen?

Unter Gehölzen kannst du das Laub ruhig liegen lassen. Es bildet eine Mulchschicht, die den Boden vor starken Frösten und damit die Wurzeln vor Austrocknung schützt. Meistens ist bis zum Frühjahr kaum noch was übrig. Die Regenwürmer leisten da gute Dienste.

Die Laubschicht unter Gehölzen sollte ca. 10 cm dick sein. Wenn das Laub, das von den Gehölzen stammt, nicht ausreicht, kannst du es mit Laub vom Rasen ergänzen.

Rosen sind den Winter über auch dankbar für ein bisschen Frostschutz. Bei ihnen kannst du auch gerne das mit dem Rasenmäher aufgesammelte Laub anhäufen. Im Idealfall legst du noch ein paar Tannenzweige darauf, dann kann es nicht wegfliegen.

Igel lieben es sich in Laubhaufen einzunisten. Wenn du also im Gestell oder im Sack kompostierst, kannst du in einer geschützten Ecke einen Laubhaufen für die anlegen oder nimmst ein Igelhaus und schiebst es so in deinen Laubhaufen, dass die Igel den Eingang noch finden. Wenn du es besonders gut meinst, gibt du auf den Boden unter dem Igelhaus eine Schicht Stroh.

Hier findest du ein Igelhaus aus Weide

Igel machen es sich gerne im Laub gemütlich

Zum Schluss zwei Tipps wie du dein Laub sonst noch nutzen kannst

  1. Wenn du Gemüsebeete im Garten hast, kannst du die geräumten Beete den Winter über mit Laub abdecken. Sobald du im Frühjahr das erste Gemüse aussäen möchtest, räumst du die Laubschicht ab oder wenn der Großteil bereits verrottet ist, arbeitest du ihn in den Boden ein. Hier findest du einen Blogartikel zum Thema Mulchen
  2. Möchtest du vielleicht eine neue Fläche in deinem Garten zum Beet umgestalten, dann kannst du dir viel schwere Arbeit ersparen, wenn du die Fläche dick mit Laub abdeckst. Am besten funktioniert das, wenn du das Laub vorher mithilfe deines Rasenmähers schon etwas geschreddert hast. Du verteilst das Laub ca. 15 cm dick auf der vorgesehenen Fläche. Eine Abdeckung mit einem feinen Netz sorgt dafür, dass das Laub da bleibt, wo du es gerne hättest. Im Frühjahr harkst du die Laubreste ab und kannst dann die Fläche mit der Grabegabel durcharbeiten. Hier findest du einen Artikel über die verschiedenen Beetformen im Garten.
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