Ein Kinderbeet anlegen


Wie entsteht unsere Essen?

Der Trend zum Selbermachen bzw. selber Ernten ist bei Eltern mit Kindern inzwischen angekommen. Es wird Wert darauf gelegt, Kindern zu vermitteln, woher die Karotte im Supermarkt kommt und wie die Kartoffeln aus dem Hofladen, entstehen.

Kindern beizubringen, wie die Natur funktioniert, um ihnen klarzumachen, dass man Pflanzen und Lebewesen mit Achtung und Respekt behandeln sollte und sie nicht achtlos in die Mülltonne zu schmeißen, wenn sie nicht perfekt aussehen, ist heute vielen Müttern und Vätern ein wichtig.

Wie geht das mit dem Gemüseanbau? Was braucht man und vor allem wie viel Arbeit steckt in der Tomate, bis sie auf den Tisch kommt?


Beetformen die sich für ein Kinderbeet eignen

Ein Kinderbeet anlegen ist keine große Kunst und es bedarf nur weniger Materialien.

Es gibt folgende Möglichkeiten:

  • Bodenbeet
  • Rahmenbeet
  • Niedriges Hochbeet
  • Töpfe & Kübel

Das Bodenbeet für Kinder

Du willst ein Kinderbeet anlegen, das nichts kostet? Dann ist das Bodenbeet das Richtige für dich.

Es braucht nur eine Schnur, einen Wiedehopf und eine Grabegabel sowie gute Kondition. Wer mag, legt um das Beet herum kleine Findlinge, das sieht ganz schön aus oder er sticht mit dem Spaten eine Kante ab.

Je nach Größe der gesamten Fläche kann man sie mit Wegen in kleinere Beetflächen unterteilen. Wer allerdings neu mit dem Gärtnern beginnt, sollte mit 1-2 Beeten von 80 x 1,5 – 2 m oder auch mit Quadraten von 80×80 cm starten.

Die Wege in einer größeren Beetfläche können entweder schmale Trampelpfade sein oder man streut Hackschnitzel oder Rindenmulch auf.

Ich habe einen Artikel über die verschiedenen Beetformen im Garten und wie man sie anlegt geschrieben. Schau doch mal rein: Die verschiedenen Beetformen im Garten


Der beste Platz für das Kinderbeet

 

Du willst dein Kinderbeet ja so anlegen, dass der Gemüseanbau von Erfolg gekrönt ist, also musst du den richtigen Platz auswählen. Die Lage ist einer der entscheidenden Faktoren für das erfolgreiche Gemüsegärtnern.

Es sollte sich um eine unbeschattete Fläche handeln, die mindestens 6-8 Stunden von der Sonne beschienen wird.

Mit einer Ost-West-Ausrichtung des Beetes erreicht man, dass man zu jeder Jahreszeit die bestmögliche Lichtausbeute hat. Allerdings sollte wie schon oben beschrieben kein Schatten auf das Beet fallen, sonst nützt auch die beste Ausrichtung nichts.

Die Bodenqualität entscheidet über den Erfolg im Kinderbeet

Wer ein Kinderbeet anlegt, sollte sich auf jeden Fall Gedanken über die Bodenqualität machen. Für den Anbau von Gemüse benötigt man einen humosen, lockeren Boden.

Bis zu einem gewissen Grad kann man den Boden verbessern, was aber mit Geduld und viel Arbeit und evtl. auch Kosten verbunden ist. Die Lösung könnte hier einfach eine andere Beetform sein. Dazu später mehr.

Lehmboden kann man durch Zugabe von Sand und Kompost auflockern. Über mehrere Jahre arbeitet man die Zugaben in den Boden ein. Der Nachteil dieser Methode ist, dass sich im Boden keine Schichtung von Mikroorganismen bilden kann, weil jedes Jahr alles wieder durcheinander gebracht wird.

Sandboden mangelt es an Nährstoffe und das Wasser wird nicht gehalten, das heißt, es muss viel mehr gegossen werden. Abhilfe schafft man mit einer Zugabe von Bentonit, einem Tonmineral, das die Wasserhaltefähigkeit des Bodens verbessert. Bentonit bekommt man im Gartenfachhandel.

Der zweite Zugabe-Stoff sollte Kompost sein, er bringt die Nährstoffe in den Boden, sorgt für eine gute Struktur.

Für diese Bodenverbesserung gilt das Gleiche wie beim Lehmboden. Es ist ein langwieriger Prozess und ist schwierig für die Mikroorganismen.

Das Rahmenbeet - mein Favorit für Kinderbeete

Mir gefallen die Rahmenbeete für Kinder, weil sie relativ einfach selber zu machen sind, gut aussehen – sie bringen Ordnung und Struktur – und einmal angelegt, sind sie relativ pflegeleicht.

Rahmenbeete sind Beete, die durch einen Rahmen, der in der Regel aus Holz besteht, von der restlichen Gartenfläche abgegrenztsind.

Die Rahmen haben eine Höhe von ca. 25 cm und werden einfach auf den Boden aufgelegt.

Ich verwende dafür Gerüstbohlen, die es günstig im Holzhandel zu kaufen gibt. Sie haben ein Maß von 24,5 cm Breite, 3 m Länge und sind 4,5 cm dick. Dazu kaufe ich mir Winkel, mit denen ich vier Bohlen zu einem Rahmen zusammenschraube.

Bei mir im Garten sind die Rahmenbeete 2 m lang und 1 m breit. Die Breite von 1 m ermöglicht ein bequemes Arbeiten von zwei Seiten.

Bei einem Kinderbeet würde ich die Breite auf 80-85 cm reduzieren, damit auch Kinder gut bis in die Mitte des Beetes kommen, ohne reinsteigen zu müssen.

Für die Anlage eines Rahmenbeetes sollte man die vorgesehene Fläche von Bewuchs räumen. Auf den Boden kommt bei mir eine ca. 8 cm dicke Strohschicht, die man gut zusammenpressen sollte. Darauf kommt dann ein Gemisch aus Kompost und Mutterboden. Ich verwende ein Mischungsverhältnis von 50:50. Manchmal verwende ich auch nur Kompost, weil ich keine Muttererde zur Verfügung habe, das geht auch.

Das Stroh bekommt man mit Glück beim Bauern oder man kauft es im Tierfutterhandel.


Das Kinderhochbeet

Hochbeete als Kinderbeet einzusetzen bedingt eine gewisse Unterstützung in Form eines Trittes, weil Kinder sonst nicht an die Beetflächen herankommen. Man kann einen einfachen Metalltritt verwenden oder einen Holztritt, wie es sie bei Ikea für rund 20,- € zu kaufen gibt.

Sinnvoller finde ich es allerdings, ein Hochbeet zu bauen, das speziell auf die Größe von Kindern zugeschnitten ist. Folgendes Format hat sich als recht praktikabel erwiesen.

85 cm Länge – 50 cm Höhe – Länge 150 cm

Die Grundkonstruktion ist recht einfach.

Ich habe mein Hochbeet genau wie die Rahmenbeete aus Gerüstbohlen gebaut. Dann braucht man für ein Kinderhochbeet folgendes Material:

  • 4 Bretter mit einer Länge von 80 cm
  • 4 Bretter mit einer Länge von 150 cm
  • 4 Vierkantpfosten 9x9cm mit einer Länge von 50 cm
  • Schrauben
  • Wühlmausgitter
  • Baunoppenfolie, um das Beet von innen auszukleiden

Das Hochbeet befüllen

Bei einem Kinderhochbeet wird etwas anders befüllt als beim normalen Hochbeet.

Es wird mit einer Schicht aus Ästen begonnen, die längs in das Beet geschichtet werden. Die Äste sollten nicht mehr als 3 cm Durchmesser haben. Die Schichtdicke würde ich auf ca. 15 cm begrenzen. Hohlräume können mit Hackschnitzeln oder Rindenmulch aufgefüllt werden.

Dann kommt eine Schicht mit ca. 15 cm gut zusammen gepresstem Stroh.

Auf das Stroh wird dann bis ca. 2 cm unterhalb des Beetrandes ein Gemisch aus Mutterboden und Kompost, im Verhältnis 50:50, eingefüllt.

Das Erdgemisch sollte gut angedrückt und angegossen werden.

Wie man normale Hochbeete befüllt, erfahrt ihr in meinem Artikel Hochbeete befüllen


Der beste Zeitpunkt ein Hochbeet zu befüllen

 

Am besten befüllt man das Hochbeet im Winter, spätestens im Januar, damit es noch Zeit hat, sich zu setzen. Sackt es sehr stark zusammen, kann man es, bevor es eingesät wird, nochmal nachfüllen.

Soviel zum Anlegen eines Kinderbeetes. Was man am besten in ein Gemüsebeet für Kinder pflanzt, erzähle ich in einem der nächsten Blogbeiträge.


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