Gartentherapie im Winter – geht das? Was macht man da denn?
Klar kann man gartentherapeutische Angebote auch im Winter machen.
Es gibt sogar eine ganze Menge Dinge, die man gartentherapeutisch im Winter anbieten kann.
Gartentherapie ist ein geplanter und zielorientierter Aktivprozess, in dem der Gartentherapeut Pflanzen oder andere Elemente aus dem Garten bzw. der Natur nutzt, um das soziale, psychische und körperliche Wohlbefinden sowie die Lebensqualität von Menschen zu erhalten und zu stärken.
Aus dieser Definition kann man ableiten, dass man zum einen nicht zwangsläufig im Garten sein muss, um gartentherapeutisch zu arbeiten und zum anderen, dass man mit Material aus dem Garten, drinnen arbeiten kann. Sprich im Winter, wenn es kalt ist, kann man sich Dinge aus dem Garten mit nach drinnen nehmen und daran oder damit gartentherapeutische Angebote machen.
Vor der geplanten Runde werden im Garten Zeige geschnitten. Zum Beispiel knorrige oder gedrehte Zweige von Korkenzieherweide oder Korkspindelstrauch, auch die Zweige des roten Hartriegels bieten sich an.
In der geplanten Aktivität werden dann aus den Zweigen Sträuße gesteckt, die man im zweiten Schritt dekorieren kann.
Die Dekoration kann man mit seinen Klienten selber machen, zum Beispiel aus Eicheln, Tannenzapfen und getrockneten Blättern. Ergänzen kann man die Runde mit Gesprächen über frühere Erfahrungen mit Sträußen aus Zeigen oder was man schon alles aus Zapfen gebastelt hat. Man könnte auch Input geben, welche Zapfen zu welchem Baum gehören.
Je mehr Ressourcen und Sinne angesprochen werden, umso interessanter sind die angebotenen Aktivitäten für die Teilnehmer. Allerdings gibt es natürlich auch Klienten, bei denen man darauf achten muss, nicht zu viel anzusprechen, weil sie sonst überfordert werden.
Man kann aber natürlich im Winter auch draußen aktiv sein. Ich finde es ja gerade im Winter wichtig mit seinen Klienten nach draußen zu gehen, damit sie auch zu dieser Jahreszeit genug Sauerstoff und natürliches Licht bekommen.
Ich biete einen Grundkurs Gartentherapie im Online-Format an. Der Kurs geht über 2 Tage und ist als Fortbildung für Betreuungskräfte anerkannt.
Der Kurs ist geeignet für Ergotherapeuten, Betreuungskräft, Coaches und alle Menschen, gerne mit dem Thema Garten im therapeutischen Bereich arbeiten.
Spaziergänge gehen immer. Mir ist wichtig, nicht einfach so vor sich hin zu laufen, sondern die Zeit mit Gedächtnistraining zu füllen und die Sinne zu anzusprechen. Draußen gibt es so viel anzufassen, zu erfühlen, zu sehen und zu hören.
Bleibt einfach einen Moment stehen, bittet eure Klientin/en die Augen einen Moment zu schließen und sich ganz drauf zu fokussieren, was alles zu hören ist.
Wenn das Laub zu fallen beginnt, hat man immer Grund die Harke in die Hand zu nehmen und das Laub zusammen zu rechen. Meisten gibt es diese Möglichkeit bis weit in den Winter hinein, da das Laub nacheinander und in unterschiedlichem Tempo fällt. Außerdem sammelt es sich unter Büschen und Sträuchern und fliegt beim nächsten kräftigen Wind, munter durch den Garten.
Klienten, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, können mit einfachen Greifern aus dem Baumarkt, aktiv am Laubsammeln teilnehmen. Wenn ihnen das nicht gelingt, weil ihre Auge-Handkoordination nicht gut ist, könnten sie die Säcke aufhalten, wenn sie befüllt werden.
Sucht immer nach Möglichkeiten, wie ihr alle Teilnehmer aktiv einbinden könnt. Nichts tun zu können, vermittelt das Gefühl nicht dazu zugehören und schwächt das Selbstwertgefühl.
Es gibt natürlich noch viel mehr was du im Winter anbieten kannst, lass deiner Phantasie freien Lauf. Es werden dir noch viele, weitere Ideen für Angebote kommen.
Die Gesundheit deiner Bewohner wird es dir danken.