Du möchtest eine Bepflanzung planen?
Mach echte Hinkucker aus deinen Beeten
Wenn du eine Bepflanzung planen möchtest, musst du dir zuerst einmal Gedanken machen, was du konkret haben möchtest.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du Schritt für Schritt vorgehen kannst, um dein gewünschtes Ziel zu erreichen.
Folgende Fragen solltest du dir stellen, wenn du eine Bepflanzung planen möchtest
Ich habe dir eine Fragenliste erstellt und werde im weiteren Verlauf des Artikels auf die einzelnen Fragen konkreter eingehen.
- Welche Flächen sollen bepflanzt werden
- Welche Anordnungen werden an diese Flächen gestellt
- Wo sind deine Hauptsichtachsen
- Was ist an Bepflanzung vorhanden
- Wie sind die Bodenverhältnisse
- Wie sind die Lichtverhältnisse
- Welchen Stil hat dein Garten oder soll er bekommen
Du möchtest die Bepflanzung für deinen Garten planen, dann musst du natürlich erst mal die Pflanzflächen definieren. Das passiert in der Regel im Rahmen der Strukturplanung eines Gartens. Dort legst du fest, wo welche Gestaltungselemente ihren Platz finden.
Gestaltungselemente
- Terrasse
- Wege
- Gartenhaus
- Gemüsegarten
- Blumenbeete
- Hecken
- Rasenflächen
- Gartenteich / Schwimmteich
- Kompost
- Sitzplatz
Anforderungen an eine Bepflanzung
Hast du die Pflanzflächen definiert, hast du den ersten Schritt auf dem Weg zu deinen Highlightbeeten schon erledigt.
Als Nächstes solltest du dir Gedanken darüber machen, was du von deinen Beeten willst.
Hier habe ich dir Fragen als Hilfestellung zusammengetragen
- Zierbeet oder Nutzbeet oder eine Mischung aus beidem
- Zierbeet: reines Staudenbeet oder eine Mischung aus Stauden und Gehölzen
- Soll das Beet eine Sichtschutzfunktion erfüllen
- Welche Farben hättest du gerne in deinem Beet
- Welchen Stil soll dein Beet zeigen
Zierbeet anlegen
Die meisten Blumenbeete im Garten werden als reine Zierbeete angelegt, das heißt, dass es in ihnen keine Kräuter und/oder Gemüse gibt.
Zierbeete können die unterschiedlichsten Formen haben; was allen gemein ist, ist, dass sie einen rein dekorativen Nutzen haben.
Wenn du dich für ein reines Zierbeet entscheidest, solltest du dir bei der Bepflanzungsplanung Gedanken machen, ob es ein reines Staudenbeet werden soll oder ob du auch Rosen und/oder Sträucher pflanzen möchtest.
Gräser kannst du natürlich auch ins Staudenbeet setzen.
Bepflanzung planen, die Sichschutz bietet
Gehen wir mal von einer Beetfläche entlang einer Gartengrenze aus, stellt sich, als Erstes die Frage, ob wir dort einen Sichtschutz brauchen. Ein Sichtschutz kann eine bauliche Konstruktion wie eine Mauer oder eine Sichtschutzwand sein, aber auch eine Pflanzung.
Hecken sind die bekanntesten Sichtschutzpflanzungen. Es gibt immergrüne (Thuja, Eibe) oder laubabwerfende Hecken (Buche, Liguster). Weniger verbreitet sind Pflanzungen aus höheren Stauden (hohe Staudensonnenblume, Amsonie) und Gräsern (Chinaschilf, Rutenhirse). Da die meisten Stauden im Winter einziehen, hat man also keinen ganzjährigen Sichtschutz. Die Frage ist, ob das wirklich nötig ist. Ein Gartenbereich, der nur bei sommerlichen Temperaturen, also von vielleicht Mitte Mai bis September genutzt wird, braucht keinen dauerhaften Sichtschutz. Bei einer Terrasse, die an einer breiten Fensterfront vor dem Wohnzimmer liegt, sieht das anders aus; da möchte man auch im Winter einen Sichtschutz genießen. An solchen Plätzen eignen sich Stauden nicht.
Siehe hier zu meinen Blogartikel
Sicht- oder Blickachsen
Blickachsen spielen bei der Bepflanzung und auch Gestaltung des Gartens eine wichtige Rolle.
Eine Blick- oder Sichtachse ist eine Achse, auf die das Auge fällt und entlang derer nichts den Blick verstellt. Blickachsen werden gezielt eingesetzt, um einen Garten optisch zu strecken oder auch den Blick auf ein gestalterisches Highlight zu leiten.
Beispiel: Ihr sitzt auf eurem Lieblingsplatz auf der Terrasse. Euer Blick gleitet automatisch immer über den Blumenkübel Richtung Zaun und endet am Küchenfenster eurer Nachbarn.
Das ist eine Blickachse, die euch sicherlich stört. Wer lässt sich schon gern von den Nachbarn aufs Butterbrot schauen. Um diese Sichtachse zu verkürzen, könnte eine höhere Hecke oder ein einzelnes, breiter werdendes Gehölz gesetzt werden. Zum Beispiel eine Bechereibe, die diese Achse auch im Winter verkürzt bzw. den Blick zur Küche des Nachbarn blockiert.
Man kann Blickachsen aber auch kreieren, indem man einen Blickfang positioniert. Du könntest ein besonderes Solitärgehölz, wie ein Blumenhartriegel oder eine Magnolie in einiger Entfernung setzen und damit eine neue Blickachse schaffen.
Mit Blickachsen kann man den Blick auf etwas lenken oder ihn von etwas ablenken.
Für deine Pflanzplanung bedeutet das, dass du mit ausgewählten Pflanzen etwa den Blick auf Nachbars Küchenfenster verstellen kannst.
Gehölze in die Bepflanzung einplanen
Gehölze gibt es in ganz unterschiedlichen Höhen und Breiten. Höhere Gehölze wie zum Beispiel eine Kolkwitzie, die ca. 3 m hoch wird, setzen deutliche Akzente, brauchen Raum und bilden Schatten. Man umpflanzt sie am besten mit bodendeckenden Stauden und Zwiebeln.
Niedrige Gehölze wie Zwergspiree oder der Zwergmaiblumenstrauch können gut als flächige Bepflanzung in größeren Beetflächen eingesetzt werden.
Kleinere Bäume wie Zierapfel oder Blutpflaume können in der Bepflanzung Schattenbereiche bilden, die mit den entsprechenden höheren und niedrigeren Schattenstauden (Schaumblüte, Farne, Silberkerze) attraktiv bepflanzt werden können.
Säulenförmige Bäume wie Goldulme oder Säuleneibe nehmen trotz erheblicher Höhe wenig Grundfläche eine und bilden auch deutlich weniger Schatten als breit ausladende Gehölze.
Farbe spielt eine wichtige Rolle bei der Planung deiner Bepflanzung
Ein Beet sollte die Persönlichkeit, die es sich wünscht, spiegeln.
Wer welche Farben und Farbkombinationen mag, ist sehr individuell und so wird sich jeder etwas anderes wünschen.
Die Farbwahl ist ein entscheidender Faktor für die Pflanzenauswahl.
Welches Farbschema soll es also werden? Pastelltöne oder kräftige Farben? Gelb kommt nicht infrage, aber Orange gefällt relativ gut? Oder soll es vielleicht ein ganz weißes Beet sein?
Am besten schaut man sich im Internet verschiedene Staudenkombinationen an und sucht sich dort ein passendes Farbschema.
Ich nutze dafür gerne die Bundes- und Landesgartenschauen. Dort findet man aktuelle und ausgefeilte Farbkombinationen, auf die man selbst nicht unbedingt kommt.
Welchen Stil soll dein Bepflanzung bekommen
Der Stil eines Hauses sowie der einer vorhandenen Gartengestaltung sollte sich in der Bepflanzung widerspiegeln.
Plant man die Bepflanzung für den Garten eines minimalistischen Hauses, so wird ein Beet im Bauerngartenstil fremd und falsch anmuten. Der Stil sollte in diesem Fall schlicht, evtl. asiatisch angehaucht sein.
Bei einem alten Bauernhaus passt das Bauerngartenbeet oder auch eine naturnahe Gestaltung wie zum Beispiel ein Präriebeet.
Den verschiedenen Stilen sind häufig einige typische Pflanzen zugeordnet. Im Präriebeet findet man immer verschiedene Gräser und Stauden wie Prachtkerze, rosa Sonnenhut, Prachscharte oder Indianernessel.
Im japanischen Beet dominieren grüne Blätter, Solitärgehölze und Gräser.
Das klassische Blumenbeet hierzulande hat fast immer Pflanzen wie Phlox, Astern und Pfingstrosen im Angebot.
Bodenverhältnisse und Licht
Bevor es an die Pflanzenauswahl geht, sollte man noch wissen, mit welchen Boden- und Lichtverhältnissen man es zu tun hat.
Je besser man sich auf die Ansprüche von Pflanzen und Gehölzen einstellt, umso weniger Arbeit hat man später mit der Beetpflege.
Setzt man eine Staude, die frischen Boden haben möchte, in einen trockenen Bereich, muss man viel gießen und mit einem eher kümmerlichen Wuchs rechnen. Außerdem ist die Pflanze wahrscheinlich insgesamt schwächlich und damit anfällig für Krankheiten.
Es lohnt sich also auf jeden Fall, Pflanzen herauszusuchen, deren Bedürfnisse den vorhandenen Standortbedingungen entsprechen.
Und … keine Sorge, es gibt für jeden Bereich passende Stauden, Gräser und Gehölze. Egal, ob es ein ganz trockener Standort oder eine voll schattige Lage ist, es gibt immer genug Auswahlmöglichkeiten.